Tipps für die ersten Tage nach der Krebsdiagnose

Die Diagnose Krebs ist für viele Menschen ein schwerer Schlag. Oft reagieren Betroffene zunächst mit Angst, Verunsicherung und vielen Fragen. Diese Gefühle sind normal und verständlich. In den ersten Tagen nach der Diagnose verändert sich vieles im Leben der Betroffenen, sowohl privat als auch beruflich. Es ist wichtig, sich in dieser Zeit Unterstützung zu holen und die nächsten Schritte sorgfältig zu planen. Dieser Artikel bietet hilfreiche Tipps, wie Sie mit der Diagnose umgehen und sich auf die anstehenden Gespräche und Entscheidungen vorbereiten können.

1. Nehmen Sie sich Zeit

Es ist vollkommen in Ordnung, sich nach der Diagnose erst einmal zurückzuziehen und den Schock zu verarbeiten. Gönnen Sie sich ein paar Tage, um zur Ruhe zu kommen und tun Sie Dinge, die Ihnen guttun. Jeder Mensch reagiert anders auf eine solche Nachricht, und es ist wichtig, sich die nötige Zeit zu nehmen.

 

2. Sprechen Sie über Ihre Gefühle

Wenn Sie sich bereit fühlen, sprechen Sie mit Menschen, denen Sie vertrauen – ob mit Familie, Freunden oder Ihrem Arzt. Offene Gespräche können helfen, Ängste abzubauen und Klarheit zu gewinnen. Sie müssen nicht alles allein tragen.

 

3. Informieren Sie sich über Ihre Erkrankung

Wissen ist Macht. Informieren Sie sich so gut es geht über Ihre spezifische Krebserkrankung. Verlässliche Informationen können Ihnen helfen, die Krankheit besser zu verstehen und informierte Entscheidungen zu treffen.

 

4. Bereiten Sie sich auf Arztgespräche vor

Vor anstehenden Arztgesprächen ist es sinnvoll, sich eine Liste mit Fragen zu notieren. Überlegen Sie, welche Informationen für Sie wichtig sind und welche Entscheidungen Sie treffen müssen. Sie können auch eine vertraute Person bitten, Sie zu den Gesprächen zu begleiten – oft hilft es, eine zweite Meinung zu hören.

 

5. Organisieren Sie Ihre Unterlagen

Legen Sie sich eine Mappe an, in der Sie alle wichtigen Untersuchungsergebnisse und Dokumente sammeln. Eine gute Organisation hilft Ihnen, den Überblick zu behalten und bei Gesprächen mit verschiedenen Ärzten alle nötigen Informationen griffbereit zu haben.

 

6. Vertrauen Sie auf ein Ärzteteam

Wenn mehrere Ärzte in Ihre Behandlung involviert sind, wählen Sie nach Möglichkeit einen Arzt oder eine Ärztin, dem/der Sie vertrauen. Diese Person kann als zentrale Ansprechperson fungieren und Ihre Behandlung koordinieren.

 

7. Zweite Meinung einholen

Manchmal kann es sinnvoll sein, eine zweite ärztliche Meinung einzuholen. Dies kann Ihnen zusätzliche Sicherheit geben und möglicherweise neue Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen.

 

8. Erkundigen Sie sich nach Fachkliniken und Krebszentren

Fragen Sie frühzeitig nach spezialisierten Fachkliniken oder Krebszentren, die Erfahrung mit Ihrer spezifischen Krebsart haben. Diese Zentren bieten oft die neuesten Behandlungsmöglichkeiten und interdisziplinäre Teams, die optimal auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt sind.

 

9. Rechtliche und finanzielle Fragen klären

Lassen Sie sich über Ihre Rechte und Pflichten am Arbeitsplatz sowie über mögliche finanzielle Unterstützung beraten. Viele Krankenversicherungen und Beratungsstellen bieten hier Hilfe an.

 

10. Holen Sie sich professionelle Unterstützung

Bei Bedarf können Sie Unterstützung von Krebsberatungsstellen oder Psychoonkologen in Anspruch nehmen. Auch der Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe kann hilfreich sein, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen.

 

Vom Krebsverdacht zur Diagnose: Wann beginnt die Behandlung?

Wenn der Verdacht auf Krebs besteht, folgen in der Regel mehrere Untersuchungen, um die Diagnose zu bestätigen oder auszuschließen. Falls sich die Diagnose "Krebs" bestätigt, wird das Ausmaß der Erkrankung bestimmt – etwa, ob bereits Metastasen vorhanden sind. Dazu werden verschiedene Untersuchungsergebnisse, wie Röntgenbilder, CT- oder MRT-Aufnahmen sowie Gewebeproben, zusammengeführt und ausgewertet.

Meistens sind Ärzte verschiedener Fachrichtungen in den Diagnoseprozess involviert. Sie besprechen die Ergebnisse gemeinsam und erarbeiten einen Behandlungsplan. Dieser Prozess kann einige Zeit in Anspruch nehmen, bevor die nächsten Schritte mit Ihnen als Patient besprochen werden.

Welche Bedeutung haben Mikronährstoffe bei Krebspatienten ?

Für Tumorpatienten ist eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen (Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Omega-3-Fettsäuren, Coenzym Q10, sekundäre Pflanzenstoffe etc.) von entscheidender Bedeutung. Aufgrund der Krankheit und der Therapie ist der Bedarf an diesen Nährstoffen erhöht und kann selbst durch eine vollwertige Ernährung nicht immer gedeckt werden. Während der Chemotherapie ist es aufgrund von Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen besonders schwierig, sich ausgewogen zu ernähren. Zudem beeinträchtigen Schleimhautschäden durch die Chemotherapie die Aufnahme von Mikronährstoffen und führen zu zusätzlichen Verlusten.

 

Ernährungsmedizin in der onkologischen Praxis

Die adäquate nutritive Versorgung von onkologischen Patienten stellt inzwischen eine grundlegende unterstützende Maßnahme im Rahmen des ganzheitlichen Therapiekonzepts dar. So führt eine ausgewogene und bedarfsgerechte Ernährung  erwiesenermaßen zu einer höheren Lebensqualität und Lebenserwartung. Obwohl dieser Zusammenhang bekannt ist, versterben 20–30 Prozent aller onkologischen Patienten an den Folgen einer Mangelernährung und nicht aufgrund ihrer  eigentlichen Krebserkrankung.

 

Empfehlung der Arbeitsgemeinschaft Prävention und Integrative Onkologie (PRIO): Die individualisierte Ernährungstherapie 

Die richtige Ernährung und eine individuelle bedarfsgerechte Abdeckung mit Mikronährstoffen kann während einer Krebserkrankung von großer Bedeutung sein. Gewichtsverlust ist eine häufige Begleiterscheinung vor oder während einer Krebserkrankung. Krebs kann den Stoffwechsel beeinflussen und Stoffe produzieren, die zusätzlichen Energieverbrauch verursachen. Dieser erhöhte Energiebedarf muss durch ausreichende Kalorien und Nährstoffe kompensiert werden. Ein weiterer Aspekt ist der Verlust von Muskelmasse, der zu Müdigkeit und Schwäche führen kann und somit die Lebensqualität der Betroffenen deutlich einschränkt. Ein guter Ernährungszustand ist daher essenziell, um die nötigen Therapiemaßnahmen erfolgreich durchführen zu können.